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    Literarischer Blog

    Delfine der Lüfte

    Die Delfine der Lüfte flogen gemeinsam mit mir durch ihr Himmelsmeer. Zumindest fühlte es sich so an. Der Mai war gekommen, eben erst und mit dem Mai – als würden sie innerlich Kalenderblätter abreißen – waren auch die Mauersegler zurück. Apus apus, nennt man sie im Wissenschaftler-Latein. Es war einer dieser Frühlingsabende, an denen der Rhein im Licht liegt, als sei er das Meer, seine Oberfläche unruhig, schuppig, hornig, wie die Haut einer dunkelblauen Riesenechse. In Afrika verbringen die Mauersegler den Winter und wenn es Mai wird, sind sie wieder bei uns, unangekündigt, aber verlässlich, absolut verlässlich. Ihre Schreie sind ein Synonym für Sommer. Am 1. August verschwinden sie aus…

  • Zierkirschenblüte
    Mimosen-Blog

    Der April macht, was er will

    Wenigstens auf den April ist noch Verlass, selbst in diesen unberechenbaren Zeiten. Der April macht, was er will. Das finde ich ungemein tröstlich. Gerade heute noch konnte ich ihn bei seinem überaus launigen Verhalten beobachten. Er bediente sich mehrfach und innerhalb von Minuten der unterschiedlichsten Kapriolen aus seinem Wetter-Bauchladen: Hochnebel, Regen (verbunden mit diesem Duft, den sie Petricord nennen), Schnee, große Flocken, kleine Flocken, Hagel und Sonne und dann ging das Spiel wieder von vorne los. Ordentlich Wind mischte der April auch noch unter. Es war ein Genuss. Die Luft war so knackig-kalt, wie ein Magnum. Nur wenige Autos unterwegs, die das Klare an diesem Tag hätten zerstören können. Derweil…

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