Mimosen-Blog

Ich bin eine bekennende Mimose. Das bedeutet, dass ich diese Welt sehr intensiv wahrnehme in allen ihren Facetten.

  • Föhr mit Blick auf Amrum
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    Endlich wieder auf Reisen

    Eine Seefahrt, die ist lustig, aber auch eine Bahnfahrt ist nicht ohne. Egal – endlich wieder unterwegs sein!In Zeiten wie diesen allerdings überlegt sich der Mensch genau, welche Reisen wirklich nötig sind. Als Mimose überlege ich mir das ohnehin ständig. Noch dazu Reisen mit der Deutschen Bahn, die einen ja auch schon zu normalen Zeiten allen möglichen und unmöglichen Eventualitäten ausliefern. Bereits ein verspäteter Zug oder stürmisches Wetter können erfahrungsgemäß eine ganze Kette von Unannehmlichkeiten nach sich ziehen. Noch dazu kommt jetzt: einen geschlossenen Raum für acht Stunden mit vielen Unbekannten teilen, gewappnet mit einem Mund-Nasenschutz. Auch das nicht gerade Zen für eine Mimose. Erst wollte ich daher zu Hause…

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    Der Duft des Regens

    Ich machte Freudensprünge, als es letztens mitten im Juni regnete. So richtig Landregen, dicke Tropfen, die aufs Dach trommeln. Ohne Gewitter, ohne Sturm, einfach Old School Regen. Ich hatte zuvor bereits mit meiner Mutter darüber nachgesinnt, was wohl zu tun sei, damit es endlich mal wieder regnet und die Bäume und Pflanzen nicht weiter darben müssen. Das Gras der Parks verfärbte sich da schon ins Augustgelbe. Dabei war Anfang Juni. Meine Mutter und ich waren schnell bei der Option Regentanz und meine Mutter ging noch eins weiter und landete beim Film. Genauer gesagt bei „The Rainmaker“ – mit Katherine Hepburn und Burt Lancaster. Wobei wir beide lieber Audrey Hepburn mögen.…

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    Die Blumenfrau

    Das letzte Mal, dass ich sie sah, ist gefühlt zwei Sommer her. Vielleicht war es aber auch nur ein Sommer. Zeit ist so relativ, flüchtig sowieso. Ich nannte sie immer nur die Blumenfrau. Ihren Namen kannte ich nicht. Dennoch war sie jahrzehntelang ein Teil meines Lebens.Wenn ich zu meinen Eltern radele (ein Auto habe ich schon viele Jahre nicht mehr), benutze ich von jeher den Radweg des ziemlich frequentierten Kaiser-Friedrich-Rings in Düsseldorf-Niederkassel. Und neben diesem Radweg stehen unterschiedliche Frauen mit ihrem Gemüse oder ihren Blumen und bieten sie feil. So auch meine Blumenfrau. Sie war gestürzt Bei dieser letzten Begegnung mit ihr, vor ein oder zwei Sommern – sie war…

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    Begegnungen im Home-Office

    Home-Office – vierter Monat! Nein, ich bin hier nicht allein. Wenn nicht gerade ein Zug viele Menschen an meinem Fenster vorbeiträgt, die alle Masken tragen und mich so daran erinnern, warum ich hier sitze, in meiner Wohnung, die ich niemals, niemals mit fieser Arbeit habe verunreinigen wollen. Wenn also kein Zug vorbeifährt, dann höre ich die Vögel: Die Amsel mit ihren kunstvollen minutenlangen Arien. Den Zilpzalp, den Frühlingsvogel schlechthin, der so ruft, wie er heißt. Die Nachtigall, die Lyrische unter den Sängerinnen. Das Rotkehlchen, das verwandt ist mit Amsel und Nachtigall (zumindest habe ich das mal gelesen) und ebenso schön singt. Den Spatz, dessen Bestand sich wieder erholt hat, der…

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    Warum schreist du so?

    „Warum schreist du so?“, fragt mich mein Vater. Dabei müsste er die Antwort eigentlich kennen. Aufgewachsen bin ich unter der Einflugschneise eines großen Flughafens, wohnhaft an den Gleisen der Deutschen Bahn und seit neustem ausgestattet mit einem Mundschutz. Ich muss die Stimme erheben, um gehört zu werden. Ich mache das allerdings völlig intuitiv, also ohne, dass es mir bewusst wäre. Ich kenne Menschen, die ständig darum bitten, nicht unterbrochen zu werden, da sie es gewöhnt sind, dass ein Flugzeug, ein Zug oder eine Bahn ihren Redefluss Sinn verzerrend zerschneidet. Ich erhebe meine Stimme, damit sie lauter ist als der Lärm von Flugzeug oder Zug, damit dieser meine Sätze eben nicht…

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    Corona-Blues

    Meine Lebensfreude trägt momentan Mundschutz. Sie ist da, irgendwo. Aber sie ist gedämpft, gefiltert. Hält sich bedeckt. Die neue Problemzone ist nicht Bauch, Beine, Po, sondern Mund, Nase, Kinn. Draußen scheint die Sonne und ich denke: Was würdest Du an einem Tag wie diesem normalerweise tun, in einem anderen Jahr, nicht 2020? In einem anderen Jahr als 2020 würde ich mich an einem solchen Tag mit einer meiner liebsten Freundinnen in meinem Lieblingscafé treffen. Wir würden uns dann erst einmal fest in den Arm nehmen und heftig auf die Wange küssen. Nicht so Bussi-Bussi mäßig – Luftkuss links, Luftkuss rechts, damit das Make-up weder Schaden nimmt, noch kleben bleibt. Sondern…

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