• Eine Frau in einem weißen Kleid unter Wasser mit Luftblasen um Mund und Nase
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    Außer Atem

    Wie war das eigentlich damals vor vielen Jahren, als der Atem floss, ohne, das wir ihn beachteten? Allzu selbstverständlich war er. Das Virus jedoch hat ungezählte Menschen erst ihres Atems und dann ihres Lebens beraubt. Aber auch den Atem der Überlebenden hat es beeinflusst. Natürlich ist das, wie alles im Leben, subjektiv. Meinen Atemrhythmus jedenfalls hat die Pandemie zeitweise ganz schön aus dem Takt gebracht. Ich fühlte mich wie unter Wasser und natürlich ziemlich außer Atem. Doch ruhiger, tiefer Atem ist elementar für unser Wohlbefinden. Wer meditiert oder Yoga macht, erlebt, wie achtsames Atmen Blutdruck und Stresslevel senken kann. In diesen beinahe zwei Jahren der Pandemie war mein Atem die…

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    Umarmungsträume

    Umarmungsträume hatte ich erstmals während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr, vor gefühlten Jahren. Glücklicherweise wussten wir damals noch nicht, dass der Ausnahmezustand eine ganze Weile unser Normalzustand bleiben würde. In meinem ersten Umarmungstraum traf ich eine ehemalige Nachbarin auf einer Buchmesse. Im richtigen Leben war ich tatsächlich noch nie auf einer Buchmesse, aber im Traum geht ja alles.Ich sah also diese ehemalige Nachbarin, die auch im wirklichen Leben in der Buchbranche arbeitet und freute mich so riesig, dass ich sie sehr herzlich und fest umarmte. Selbst im Traum wurde mir schlagartig bewusst, dass eine solch freudige Umarmung in Zeiten von Corona nicht angemessen ist. Ich entschuldigte mich daher bei…

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    Jahresrückblick mit gemischten Gefühlen

    Ich bin sicherlich nicht die Einzige, die froh ist, dass 2020 in wenigen Stunden Geschichte ist. In Australien ist es das längst. Vieles, was wir vorher auch schon wussten oder zumindest ahnten, hat sich uns 2020 wie unterm Brennglas präsentiert. Zuallererst mal, dass unser Höher-Schneller-Weiter keine Option mehr ist. Umdenken ist angesagt. Während des ersten Lockdowns war die Luft selbst mitten in meiner Stadt frisch. Sie roch nicht mehr nach Autoabgasen, es fuhren ja kaum noch Autos. Viele Menschen arbeiteten von zu Hause. Die Mütter in ihren Chelseatrucks mussten ihre Kinder nicht mehr in die Schule fahren oder abholen. Die Schulen waren ja geschlossen. Natürlich ist es wichtig, dass die…

  • Küchenuhr
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    Die Zeit dieser Lump!

    Jetzt ist doch tatsächlich August. Ich fasse es nicht! Gegen mein Zeitgefühl tritt der Sommer in seine heiße Phase. Dabei müsste doch aller Logik nach die Zeit gerade still stehen, sich zumindest verlangsamt haben und langziehen wie Kaugummi. Wir haben uns doch entschleunigt. Seit nämlich die Welt im Frühjahr die Pause-Taste gedrückt und ein Virus die Menschheit ausgebremst hat. Dachte ich zumindest. Und was macht die Zeit, dieser Lump? Sie haut ab. Nicht im üblichen Tempo. Nein! Wenn ich einen Film zu einem bestimmten Punkt vorspule, benutze ich manchmal die Beschleunigungstaste. Da hasten die Bilder dann in dreifachem Tempo davon. Das sieht nicht nur lustig aus. Es verzerrt auch die…

  • Dauerwelle
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    Die schwankende Dauerwelle

    Es dreht sich gerade alles um Wellen. Kleine, große, erste, zweite oder gar dritte? Und dann geht’s jetzt vor allem noch um die „schwankende Dauerwelle“. Die kenne ich, so eine hatte ich auch schon mal. Aber ich glaube meine war anders, als die, von der gerade überall die Rede ist. Die zweite Welle Es sitzt nämlich derzeit der einen oder dem anderen die Angst vor der zweiten Welle in Sachen Corona im Nacken. Und diese zweite Welle, von der niemand weiß, ob sie kommt, zumindest niemand ohne Kristallkugel, könnte in den unterschiedlichsten Formen über uns hereinbrechen, heißt es. Auch in vielen kleinen Wellen. Aber mich spricht besonders die schwankende Dauerwelle…

  • Föhr mit Blick auf Amrum
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    Endlich wieder auf Reisen

    Eine Seefahrt, die ist lustig, aber auch eine Bahnfahrt ist nicht ohne. Egal – endlich wieder unterwegs sein!In Zeiten wie diesen allerdings überlegt sich der Mensch genau, welche Reisen wirklich nötig sind. Als Mimose überlege ich mir das ohnehin ständig. Noch dazu Reisen mit der Deutschen Bahn, die einen ja auch schon zu normalen Zeiten allen möglichen und unmöglichen Eventualitäten ausliefern. Bereits ein verspäteter Zug oder stürmisches Wetter können erfahrungsgemäß eine ganze Kette von Unannehmlichkeiten nach sich ziehen. Noch dazu kommt jetzt: einen geschlossenen Raum für acht Stunden mit vielen Unbekannten teilen, gewappnet mit einem Mund-Nasenschutz. Auch das nicht gerade Zen für eine Mimose. Erst wollte ich daher zu Hause…

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    Warum schreist du so?

    „Warum schreist du so?“, fragt mich mein Vater. Dabei müsste er die Antwort eigentlich kennen. Aufgewachsen bin ich unter der Einflugschneise eines großen Flughafens, wohnhaft an den Gleisen der Deutschen Bahn und seit neustem ausgestattet mit einem Mundschutz. Ich muss die Stimme erheben, um gehört zu werden. Ich mache das allerdings völlig intuitiv, also ohne, dass es mir bewusst wäre. Ich kenne Menschen, die ständig darum bitten, nicht unterbrochen zu werden, da sie es gewöhnt sind, dass ein Flugzeug, ein Zug oder eine Bahn ihren Redefluss Sinn verzerrend zerschneidet. Ich erhebe meine Stimme, damit sie lauter ist als der Lärm von Flugzeug oder Zug, damit dieser meine Sätze eben nicht…

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    Corona-Blues

    Meine Lebensfreude trägt momentan Mundschutz. Sie ist da, irgendwo. Aber sie ist gedämpft, gefiltert. Hält sich bedeckt. Die neue Problemzone ist nicht Bauch, Beine, Po, sondern Mund, Nase, Kinn. Draußen scheint die Sonne und ich denke: Was würdest Du an einem Tag wie diesem normalerweise tun, in einem anderen Jahr, nicht 2020? In einem anderen Jahr als 2020 würde ich mich an einem solchen Tag mit einer meiner liebsten Freundinnen in meinem Lieblingscafé treffen. Wir würden uns dann erst einmal fest in den Arm nehmen und heftig auf die Wange küssen. Nicht so Bussi-Bussi mäßig – Luftkuss links, Luftkuss rechts, damit das Make-up weder Schaden nimmt, noch kleben bleibt. Sondern…

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