Mimosen-Blog

Ich bin eine bekennende Mimose. Das bedeutet, dass ich diese Welt sehr intensiv wahrnehme in allen ihren Facetten.

  • Ein weiblicher Roboter mit einem hübschen Gesicht in einem schwarzen Kleid mit weißem Kragen. Über die rechte Wangen rinnen Tränen.
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    Ich bin kein Roboter

    Nein, ich bin kein Roboter, auch wenn ich nicht immer alle Ampeln und Zweiräder auf den ersten Blick erkenne, die ich identifizieren soll, um zu beweisen, dass ich kein Roboter bin, wenn ich mich irgendwo einloggen möchte. Dass ich sie nicht direkt erkenne, die Ampeln und Zweiräder, liegt dann eher an meiner Altersweitsicht, über die ich mich ja schon zur Genüge ausgelassen habe. Aber zurück zu diesem Bot-Gedöns. Faszination fürs Programmieren Ich habe mal ein wenig Programmieren gelernt oder besser: Ich habe mal ein Seminar absolviert, in dem mir die Grundlagen des Programmierens nahegebracht wurden. Oder noch besser: Der wirklich wohlmeinende, kenntnisreiche Mensch, der das Seminar leitete, hat versucht, es…

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    Tierische Mikroabenteuer

    Tierische Mikroabenteuer erlebe ich in jüngster Zeit mitten in der Stadt und sogar im Wohnzimmer meiner Eltern. Die Menschheit schafft sich und andere Lebewesen derzeit im Affenzahn ab, doch auch in der Tierwelt geht es bekanntlich nicht zimperlich zu. Fressen und gefressen werden ist hier an der Tagesordnung. Aber auch so viel Schönheit! Tee trinkend, angeregt plaudernd und vor allem – nichts ahnend – saß ich kürzlich mit meiner Mutter im Wohnzimmer meiner Eltern. Den Blick nach draußen gerichtet auf das Vogelhäuschen, das an diesem Nachmittag im März sonnig beschienen und stark frequentiert war. Mein Vater hatte es im Dezember aufgebaut, um den heimischen Gartenvögeln über den Winter zu helfen.…

  • Brille auf einem Wollknäuel
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    Die Altersweitsicht

    Das war ein Schreck! Nein, ich bin nicht infiziert. Und der Schreck bezieht sich auch nicht auf den gefühlt noch nie so fernen Weltfrieden oder die allgemeine Weltlage, die wirklich zum Fürchten ist und unser Tun immer mehr ad absurdum führt. Der Schreck war vielmehr ein ganz banaler: Freundin T., die mir beim Lunch gegenüber saß, war völlig unscharf. Dabei hatte ich Abstand zu ihr und bin eh altersweitsichtig. Diese Altersweitsicht lässt uns bekanntlich scharf in die ferne Nähe und die nahe Ferne sehen. Eigentlich – und jetzt das! Ich gestehe mir den kleinen Schreck in meiner kleinen Welt zu, obwohl es derzeit allüberall fürchterlich hoch hergeht. Nein, das ist…

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    Oh Tannenbaum!

    Hier in London ist dieser Januar ein besonders trister. Nicht nur ist er grau, windig und es wird gar nicht richtig hell. Überall liegen noch dazu die Reste vom Feste. Denn das Leben der Weihnachtsbäume ist ein kurzes. Es schmerzt, zu sehen, wie dieses Symbol der Hoffnung nackt und bloß, seines Schmuckes beraubt, auf der kalten, nassen Straße liegt. An jeder Ecke sind die grünen Kadaver derzeit zu finden. Oh, Tannenbaum! Tatsächlich macht mich dieser Anblick nachdenklich, wie nie. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft und sprechen mittlerweile so oft über Verschwendung, CO2-Ausstoß und Nachhaltigkeit. Auf der anderen Seite holen wir uns einen echten Baum ins Haus und schmeißen ihn zwei,…

  • eine rote Kerze, deren Flamme sich im Lufthauch bewegt
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    Schluss mit lustig: „Silent Night“

    Ich bin der totale Film-Junkie. Filme sind doch eine der schönsten Arten Geschichten zu verpacken und zu konsumieren, finde ich. Es passiert sehr, sehr selten, dass ich einen Film nicht zu Ende schaue. Bei der Komödie „Silent Night“ war für mich allerdings Schluss mit lustig und ich kam doch sehr in Versuchung, das Ganze abzuwürgen oder im Keim zu ersticken. Ich wähle diese Worte mit Bedacht. Das Leben und erst recht die Abende sind einfach viel zu kurz für schlechte Filme. Ich siebe daher im Vorfeld sehr gründlich. Wenn sich dann doch mal etwas Mieses durchmogelt auf meinen Bildschirm, gebe ich der Sache dennoch eine Chance, um sicher zu gehen,…

  • Eine Frau in einem weißen Kleid unter Wasser mit Luftblasen um Mund und Nase
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    Außer Atem

    Wie war das eigentlich damals vor vielen Jahren, als der Atem floss, ohne, das wir ihn beachteten? Allzu selbstverständlich war er. Das Virus jedoch hat ungezählte Menschen erst ihres Atems und dann ihres Lebens beraubt. Aber auch den Atem der Überlebenden hat es beeinflusst. Natürlich ist das, wie alles im Leben, subjektiv. Meinen Atemrhythmus jedenfalls hat die Pandemie zeitweise ganz schön aus dem Takt gebracht. Ich fühlte mich wie unter Wasser und natürlich ziemlich außer Atem. Doch ruhiger, tiefer Atem ist elementar für unser Wohlbefinden. Wer meditiert oder Yoga macht, erlebt, wie achtsames Atmen Blutdruck und Stresslevel senken kann. In diesen beinahe zwei Jahren der Pandemie war mein Atem die…

  • ein grauer Morris Minor steht in London vor einem Gebäude mit einer grauen Fassade
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    Oldtimer – alt aber schöner

    Wer mich kennt, weiß, dass Autos nicht zu meinen bevorzugten menschengemachten Objekten zählen. Doch auch als Radfahrerin fällt mir eines auf: Das Design von Autos wird immer einfallsloser. Die Karosserien nähern sich einander äußerlich immer mehr an. In den vergangenen Tagen stolperte ich über den einen oder anderen Oldtimer und dachte bei mir – die sind zwar alt und echte Umweltverpester, aber definitiv schöner als alles, was heute – noch immer meist mit Verbrennungsmotor ausgestattet – über die Straßen unseres gebeutelten Planeten rollt. In der Literatur begegnete mir in den vergangenen Tagen ein altes Autos, das mir früher sehr gefiel. Ich selbst bin den Citroën DS zwar nie gefahren, doch…

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    Londonreise in Zeiten von Corona

    Logbuch meiner Londonreise in Zeiten von Corona: Zugegeben für eine Reise nach England gibt es sicher bessere Zeiten als die gegenwärtige. Aber darauf kann ich nicht warten. Mein Herz lässt mir keine Wahl. Denn über Corona haben wir eine weitere Geißel der Menschheit verdrängt – den Brexit und der hat mich von meinem Liebsten getrennt. Die Reisevorbereitungen gleichen einer Dissertation: So viele Beschränkungen und Auflagen gilt es zu beachten. Dabei finden in Post-Brexit London die Menschen gerade zurück in eine vorsichtige Post-Corona-Normalität. Knapp 55.000.000 Menschen sind hier bereits geimpft. Rund 19.000.000 von ihnen schon zum zweiten Mal. Das sind beeindruckende Zahlen. Die Regierung lässt aber noch längst nicht ganz locker.…

  • Zierkirschenblüte
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    Der April macht, was er will

    Wenigstens auf den April ist noch Verlass, selbst in diesen unberechenbaren Zeiten. Der April macht, was er will. Das finde ich ungemein tröstlich. Gerade heute noch konnte ich ihn bei seinem überaus launigen Verhalten beobachten. Er bediente sich mehrfach und innerhalb von Minuten der unterschiedlichsten Kapriolen aus seinem Wetter-Bauchladen: Hochnebel, Regen (verbunden mit diesem Duft, den sie Petricord nennen), Schnee, große Flocken, kleine Flocken, Hagel und Sonne und dann ging das Spiel wieder von vorne los. Ordentlich Wind mischte der April auch noch unter. Es war ein Genuss. Die Luft war so knackig-kalt, wie ein Magnum. Nur wenige Autos unterwegs, die das Klare an diesem Tag hätten zerstören können. Derweil…

  • Krähe auf einem Zaun
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    Die Krähen und ich

    Die Krähen und ich – das war keine Liebe auf den ersten Blick. Dass ich ihnen überhaupt eine Chance gebe, verdanken die Vögel einer Begegnung auf Curaçao. Lange, sehr lange ist es her, da lernte ich dort den Autoren und Journalisten Cord Riechelmann kennen. Es war im Rahmen einer Pressereise. Zu Curaçao fiel den meisten Deutschen damals weniger die Insel, als vielmehr der blaue Likör von Bols ein. Auch die Insel gehört zu den Niederlanden und so verbrachten vor allem unsere Nachbarn hier ihre Ferien. Das wollte der dortige Tourismusverband ändern. Und so flog ich als Teilchen einer kleinen Gruppe von Pressevertreter*innen auf das ferne Eiland. Während unsere Kolleg*innen und…

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